Viele Unfälle auf glatten, gespiegelten Straßen
Durch Glatteis und Neuschnee kam es vor allem in Südbayern zu Unfällen auf den Straßen. Allein das Polizeipräsidium Oberbayern Nord meldete binnen 24 Stunden 220 Verkehrsunfälle, einer davon mit tödlichem Ausgang. Laut Polizei waren viele Autofahrer auf glatten Winterstraßen mit Sommerreifen unterwegs. Im oberbayerischen Murnau ist ein 79-jähriger Mann am Mittwoch auf einer vereisten Fahrbahn gestürzt und kurze Zeit später im Krankenhaus gestorben. Ersthelfer und Rettungskräfte versuchten vergeblich, den Mann nach seinem Sturz wiederzubeleben. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord starb am Mittwochnachmittag zwischen Olching und Oberschleißheim ein 23-jähriger Autofahrer, der in den Gegenverkehr geraten war. In der Stadt München sind Friedhöfe seit Mittwoch wegen des rutschigen Bodens gesperrt. Trauerfeiern und Beerdigungen werden nach Angaben eines Stadtsprechers weiterhin angeboten. Dem Zoo in Augsburg ist es nach Angaben eines Sprechers gelungen, wieder zu öffnen. Der Zoo war am Mittwoch geschlossen.
Fahrzeuge rutschen von der Straße
Das Polizeipräsidium Niederbayern meldete über Nacht und am frühen Donnerstagmorgen mehr als 40 Unfälle mit mindestens neun Verletzten. „Glücklicherweise gab es keine ernsthaften Verletzungen“, sagte ein Polizeisprecher. Viele Fahrzeuge waren von der Straße abgekommen und hatten Behinderungen. Auf den Autobahnen 9 und 99 bei München kam es zu mehr als einem Dutzend Unfällen mit 23 Fahrzeugen. Insgesamt entstand ein Schaden von rund 120.000 Euro.
Tödlicher Unfall auf der B14 in Mittelfranken
Winterliche Straßenverhältnisse in Mittelfranken forderten einen Todesfall. Ein 66-jähriger Mann ist heute Morgen bei einem Zusammenstoß zweier Autos auf der B14 bei Lauf an der Pegnitz ums Leben gekommen. Drei weitere Personen seien verletzt behandelt worden, sagte ein Polizeisprecher dem Bayerischen Rundfunk. Nach seinen Angaben war der 66-Jährige aus noch ungeklärter Ursache nahe dem Autobahnkreuz Bräunleinsberg in den Gegenverkehr geraten und frontal mit einem entgegenkommenden Kleintransporter zusammengestoßen. Für den Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Sein Beifahrer sowie der Fahrer und Beifahrer des Lieferwagens erlitten mittelschwere Verletzungen. Ein Sachverständiger muss nun die Unfallursache klären. B14 ist vorübergehend geschlossen. Die B289 war ebenso wie die A9 im Bereich Hof nach einem Frontalzusammenstoß zweier Fahrzeuge zeitweise voll gesperrt.
Umgestürzter Lkw-Anhänger: A8 stundenlang gesperrt
Auf der A8 (Augsburg-München) hat am frühen Donnerstagmorgen ein Unfall mit einem Lkw auf verschneiter Fahrbahn zu einer stundenlangen Sperrung der Autobahn geführt. Ein Lastwagen war gegen 1.20 Uhr in der Nähe von Odelzhausen in der Region Dachau ins Schlingern geraten, wodurch der Anhänger des Lastwagens umkippte. Der Fahrer wurde bei dem Unfall nicht verletzt, sagte ein Polizeisprecher. Rettungsdienste blockierten den Verkehr und die Straße blieb bis zum frühen Morgen gesperrt.
Zugausfälle beim Go-Ahead-Operator
Trotz des extremen Wetters meldete die Deutsche Bahn (DB) zunächst keine größeren Einschränkungen auf Bahnstrecken. Das Privatunternehmen Go-Ahead Bayern hingegen war erneut stark eingeschränkt, nachdem viele Züge des Betreibers am Mittwoch – teilweise auf offener Strecke – anhalten mussten. Am Donnerstag kam es bei Go-Ahead zu Ausfällen wegen Schäden an Zügen am Vortag. „Es stellte sich heraus, dass die Fahrzeuge des Augsburger Netzes das Blitzeis nicht erreichten“, sagte er. In den kommenden Tagen kann es noch zu Einschränkungen kommen. Linien rund um Augsburg sollen in den kommenden Tagen mit dem sogenannten Verkehrsplan zwischen den Drehkreuzen Augsburg, München und Donauwörth gefahren werden. Erst vor wenigen Tagen hat Go-Ahead die von vielen Menschen genutzten Regionalstrecken rund um Augsburg von der DB übernommen. Zudem kämpft das Unternehmen mit personellen Engpässen und kann daher nicht alle Verbindungen anbieten. Mit Informationen von dpa und AFP