Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal dürfte der Warntag in Rheinland-Pfalz besonders aufmerksam verfolgt werden. Die Probewarnung findet am 8. Dezember um 11 Uhr statt. Dabei kommen verschiedene Warnsysteme zum Einsatz, ein sogenanntes Warngemisch wird getestet. Die Warnmeldung wird über Radio und Fernsehen verbreitet, aber auch Sirenen und Lautsprecherwagen kommen zum Einsatz. Darüber hinaus werden Warnmeldungen über Warnanwendungen wie Nina und Katwarn an Mobiltelefone gesendet. Auch für den Mobilfunk wird das Cell-Broadcast-Verfahren erstmals erprobt. Informationen zum nationalen Warntag sind auch auf Ukrainisch verfügbar. Ziel ist es, der Angst vor kriegsverletzten Flüchtlingen aus der Ukraine vorzubeugen. Das neue Warnsystem von Cell Broadcast wird am 8. Dezember landesweit getestet. Alle Smartphone-Besitzer sollen eine kurze SMS vom Zivilschutz erhalten.

Do 10.11.2022 9:00 Uhr SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg Beim Mobilfunk erhalten Handynutzer eine Warnmeldung auf ihr Smartphone. Sie müssen dafür keine App installieren. Grundsätzlich geht die Benachrichtigung an jedes Smartphone, das gerade einen Download hat. Kein anderes Warngerät kann mehr Menschen erreichen. Allerdings funktioniert die Technik bei älteren Geräten oft nicht. Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) werden viele Smartphones diese Warnungen direkt empfangen können, ohne dass Nutzer Einstellungen vornehmen müssen. Generell ist es aber sinnvoll, im Menü des Handys „Testalarme“ zu aktivieren und die neusten Updates zu installieren. Beim Warntag geht es nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums darum, die verschiedenen Warngeräte zu testen und die Bevölkerung zu sensibilisieren. „Das generelle Ziel solcher Aktionen sollte es sein, jeden Bürger über mindestens ein Warngerät zu erreichen und so gewarnt zu werden.“ Eine Dreiviertelstunde nach den Warnungen soll Entwarnung gegeben werden, also um 11.45 Uhr. Auch die Menschen in Deutschland werden sich mit mehr Katastrophenszenarien auseinandersetzen müssen, sagte Ebling. Das zeigten die zunehmenden Extremwetterereignisse, wie die Überschwemmungen im Ahrtal und die Waldbrände, aber auch der russische Angriffskrieg in der Ukraine. „Ein flächendeckendes Netz an Warngeräten und Sirenen, das sowohl vom Bund im Zivilschutz als auch von den Kommunen im Katastrophenfall genutzt werden kann, ist daher notwendig“, sagte der Minister, der Ahr besuchte. Tal am Warntag.

Damit ist der SWR ein nationaler Warntag

Auch der SWR ist an das Warnsystem angebunden und informiert im Notfall generell über Radio, Fernsehen und Online. Die Testberichterstattung am Tag der Warnung wird um 11 Uhr in den Verkehrsnachrichten zu hören sein. und wird als Text auf dem Fernseher angezeigt. Erstmals testet der SWR auch 5G-Rundfunkbenachrichtigungen. Mit dieser Technologie wird es in Zukunft möglich sein, im Notfall schnell zu informieren und Live-Fernsehsendungen zu übertragen.

Bundesweiter Warntag: Sirenen- und Lautsprecherdurchsagen in 30 RLP-Gemeinden

Wie das Innenministerium mitteilte, haben sich rund 30 Kommunen in Rheinland-Pfalz für den Warntag angemeldet. Sie wollen also mit Sirenenwarnungen oder Lautsprecherdurchsagen eingreifen. Ein Ministeriumssprecher sagte, nicht registrierte Gemeinden könnten durchaus teilnehmen. Bad Neuenahr-Ahrweiler Viele Menschen im Ahrtal konnten nicht rechtzeitig vor der Flutkatastrophe gewarnt werden. Jetzt gibt es ein neues Warnsystem mit elektronischen Sirenen. Am Samstag getestet.

Sa 12.11.2022 18:00 Uhr SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR Fernsehen RP Anlässlich des Warntages werden im Ahrtal 85 neue Sirenen offiziell in Betrieb genommen. Die neuen elektronischen Sirenen wurden in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gemeinden an der Ahr installiert. Sie seien die einzigen Sirenen, die am Tag der Warnung im Landkreis Ahrweiler zu hören seien, teilte die Bezirksverwaltung mit. In den Orten, die nicht von der Flut betroffen waren, schweigen die Sirenen. Ansonsten werden im Ahrtal auch Warngeräte wie Smartphone-Apps und mobile Broadcasts getestet. Während der Flutkatastrophe im Juli 2021 fielen unter anderem Mobilfunk- und Telefonnetze aus, viele Menschen blieben ohne Vorwarnung zurück. Die Hochwasserverwüstungen im Ahrtal und in der Eifel haben einmal mehr deutlich gemacht, dass Sirenen Leben retten können. Aber es gibt verschiedene Warnzeichen. So klingen sie und was sie bedeuten:

Neue Lautsprecheranlage im Westerwald getestet

Im Westerwald werden am Warntag neue mobile Hochleistungslautsprecher getestet. Neben Durchsagen können die Systeme auch zum Abspielen des Sirenensignals zur Warnung der Bevölkerung genutzt werden. Auch die Feuerwehr der Gemeinde Asbach im Landkreis Neuwied wird das neue Warnsystem „Mobela“ testen. Er will mit vielen Fahrzeugen die Stadt durchqueren. Es gehe auch darum zu testen, wie verständlich die Ansagen sind, sagte er. Auch die Feuerwehr will testen, wie viel Fläche sie in den vorgegebenen 45 Minuten abdecken kann, um Anwohner zu warnen. Um festzustellen, ob die Warnmeldungen bei den Menschen ankommen, werden auch die Einwohner von Rheinland-Pfalz um eine Rückmeldung zum Warntag gebeten. Insbesondere, wenn sie Benachrichtigungen über die neue Cell-Sendung erhalten haben. Bürgerinnen und Bürger können ihre Erfahrungen am Tag der Warnung bundesweit und in den Folgetagen online auf der BBK-Website teilen.

Der Rest des Warntages wird am Donnerstag erwartet

Das Innenministerium von Rheinland-Pfalz will am Donnerstag darüber informieren, wie der Warntag im Land gelaufen ist. Auf nationaler Ebene ist dafür das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz zuständig. Der letzte Warntag vor zwei Jahren ging fürchterlich schief. Notmeldungen über die Warn-Apps erreichten Nina und Katwarn mit etwa einer halben Stunde Verspätung auf den Handys. Künftig soll es jedes Jahr einen Warntag geben. Das neue Warnsystem von Cell Broadcast wird am 8. Dezember landesweit getestet. Alle Smartphone-Besitzer sollen eine kurze SMS vom Zivilschutz erhalten.

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