Nach dem Bahnunglück bei Leiferde in der Region Gifhorn schreiten die Aufräumarbeiten schneller voran als ursprünglich geplant. Ab dem 11. Dezember soll die Strecke zwischen Hannover und Berlin wieder frei sein. Nach Informationen des NDR in Niedersachsen werden derzeit auf einem Abschnitt von rund 600 Metern die Gleise repariert. Dazu wird eine sogenannte Gleisverdichtungsmaschine eingesetzt. Er hebt die Schienen an, vibriert und verdichtet den Schotter, wodurch die Schienen wieder in Form gebracht werden. Ab Samstag sollen Kettenstege neu installiert und mehr als anderthalb Kilometer Oberleitungen repariert werden. Dabei werden im letzten Schritt zwei Kilometer Kabel für Signal- und Beleuchtungsanlagen neu verlegt. Neben der Strecke muss auch Schmutz entfernt werden, da nach dem Unfall insgesamt 2.000 Liter Hydrauliköl ausgelaufen sind. Zu den Kosten der Instandsetzungsarbeiten hat die Deutsche Bahn noch keine Angaben gemacht. Das werde erst später geschehen, sagte er.
Aufräumarbeiten nach Güterzugunglück: Bahn lobt Engagement
Dass die Strecke fünf Tage früher aufgenommen werden soll, liegt laut einem Sprecher der Bahntochter DB Netz daran, dass die Bergung der verunglückten Waggons besser lief als erwartet. „Der große Einsatz aller Mitarbeiter und die Unterstützung des Technischen Hilfsdienstes und der Feuerwehr haben dafür gesorgt, dass die aufwändigen Rettungsarbeiten schneller als geplant abgeschlossen werden konnten“, teilte die Bahn mit. Ursprünglich hatte das Unternehmen geplant, die Strecke erst am 16. Dezember wieder in Betrieb zu nehmen.
Vorerst erhebliche Reisezeitverlängerungen
Bis zur Streckenfreigabe müssen viele Bahnreisende für Berlin zwei Stunden mehr einplanen: Der Fernverkehr zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen werde auf dem Abschnitt Hannover-Berlin über Uelzen umgeleitet, teilte die Bahn mit. „Das führt zu einer Fahrzeitverlängerung von mindestens 120 Minuten.“
Propangas in Kesselwagen erschwerte die Bergung
Die Bergung der verunglückten Güterzüge wurde am Donnerstag abgeschlossen. Schließlich luden die Experten die verunfallte Lokomotive in einen Spezialwaggon und fuhren sie ab. Der letzte umgestürzte Kesselwagen war bereits am Mittwoch entfernt worden. Beim Bahnunglück im Raum Gifhorn ist in der Nacht zum 17. November ein Güterzug mit 25 mit Propangas gefüllten Kesselwagen auf einen stehenden Güterzug aufgefahren. Die vier umgestürzten oder beschädigten Kesselwagen, die insgesamt 200 Tonnen Propangas enthielten, wurden vor knapp einer Woche komplett entleert und zur Sicherheit mit flüssigem Stickstoff gespült. Beim Arbeiten mit Gas bestand immer Explosionsgefahr – daher dauerte die Bergung länger. Weitere Informationen Die Bahn hat ihren ursprünglichen Fahrplan überarbeitet. Grund dafür sind aufwändige Rettungsaktionen – und das Wetter. (01.12.2022) mehr Dort spritzt weiter Propangas aus den havarierten Kesselwagen. Zwei Waggons sind jetzt leer. (25.11.2022) mehr Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 02.12.2022 | 15:00 Uhr