Laut Aussage des Arbeitgebers entspricht dies einer durchschnittlichen Steigerung von 7,19 Prozent. Die Mission der Gewerkschaft sieht eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 7,31 Prozent vor, der Mindestbetrag von 145 Euro bedeutet eine Erhöhung von bis zu 8,67 Prozent. Allerdings sind sich die Sender einig, dass das Einstiegsgehalt um 8,06 Prozent von derzeit 1.800 Euro auf 1.945 Euro im Monat steigen wird. Dadurch erhöht sich auch das Einkommen der Auszubildenden im Einzelhandel. Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr erhalten künftig 800 Euro, im zweiten Jahr 1.025 Euro, im dritten Jahr 1.300 Euro und im vierten Jahr 1.350 Euro.

Die Pauschalzahlung wäre ein großer Verlust

„Für uns war es sehr wichtig, dass wir für alle einen dauerhaft wirksamen Tarifabschluss über der zugrunde liegenden Inflation und eine stärkere Erhöhung in den unteren Entgeltgruppen erzielen konnten. Eine einmalige Zahlung wäre ein enormer Verlust für die Mitarbeiter in It ist bis zu Handelsunternehmen zusätzlich zur tariflichen Erhöhung steuerfreie Zulagen auf Betriebsebene zu gewähren“, sagte Gewerkschaftschefunterhändlerin Helga Fichtinger in der Sendung. In der fünften Runde legten die Arbeitgeber ein doppeltes Angebot mit zwei Varianten vor: Die erste Variante sah eine 8-prozentige Lohnerhöhung vor, bestehend aus einer 5-prozentigen Erhöhung der KV-Tabelle plus 3 Prozent Bonus, teilte die Bundeskasse mit Kammer Österreich (WKÖ). Die zweite Variante beinhaltete die lineare Erhöhung um 7 Prozent. „Die Gewerkschaft hat sich für die lineare Erhöhung entschieden. Das ist aus unserer Sicht bedauerlich, weil das andere Modell mehr Wirkung gehabt hätte und durch die Steuerbefreiung auch einen enormen Nettovorteil für die Arbeitnehmer bedeutet hätte, in vielen Fällen sogar das. Im Jahresdurchschnitt läge die Prämie bei rund 1.000 Euro netto“, sagte Rainer Trefelik, Chefunterhändler des Arbeitgebers, in der Sendung.

Kein Streik mitten im Weihnachtsgeschäft

Vor der jüngsten Verhandlungsrunde erhöhte die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber und hatte vorsorglich bereits eine Streikerlaubnis vom ÖGB erhalten. Wenn heute keine Einigung erzielt worden wäre, hätten die Einzelhandelsmitarbeiter am Freitag und Samstag inmitten der Weihnachtseinkaufssaison ihre Arbeit eingestellt. Der Handels-KV ist einer der größten Tarifverträge Österreichs und betrifft rund 430.000 Beschäftigte und Lehrlinge im Einzel-, Großhandel und Kfz-Handwerk. 70 Prozent aller Beschäftigten im Einzelhandel sind Frauen. Mehr als ein Drittel von ihnen arbeitet in Teilzeit.